Shorinji Kempo in Deutschland

Satoh Sensei

Die Geschichte des deutschen Shorinji Kempo ist eng mit Satoh Kenji verbunden, einem erfahrenen Meister, der die Kampfkunst seit Jahrzehnten lehrt und prägt. Geboren 1944 in Japan, begann er früh mit Kampfkünsten und stieß während seines Studiums auf Shorinji Kempo. Beeindruckt von dessen Philosophie und Techniken, wurde er Schüler von Nakamura Akihiza und widmete sein Leben der Weitergabe dieser Kampfkunst.

Nach einer Karriere bei der Polizei gründete er 1969 sein eigenes Dojo in Fukuoka. Trotz anfänglicher Herausforderungen etablierte er Shorinji Kempo in Japan und setzte sich weltweit für dessen Verbreitung ein. Besonders in Deutschland hatte er großen Einfluss: Als Lehrer von Walther Wunderle, dem Ehrenpräsidenten des Deutschen Shorinji Kempo Verbands (DSKV), trug er maßgeblich zur Entwicklung der deutschen Shorinji Kempo Gemeinschaft bei.

Satoh Sensei legte kürzlich die Prüfung zum 8. Dan Daihanshi ab – ein Rang, den nur wenige Meister selbst in Japan erreichen. Sein Unterricht betont nicht nur technische Exzellenz, sondern auch die ethischen und philosophischen Werte von Shorinji Kempo. Heute gibt es in Deutschland mehrere Dojos, die nach seinen Prinzipien arbeiten und die Kampfkunst in ihrer ursprünglichen Form weitergeben.

Ein älterer Mann mit grauem Haar und Bart, trägt einen dunklen Anzug, weiße Hemd und gestreifte Krawatte, vor einem weißen Hintergrund. Der Mann ist Sato Sensei, der Lehrer von Walter Wunderle
Ein älterer Mann mit grauem Haar und Schnurrbart trägt einen weißen Dogi mit dem Shorinji Kempo Logo auf der Brust und einem schwarzen Patch auf dem Ärmel, der 'Deutschland' liest, vor einer blauen Wand.

Wunderle Sensei

Sein Weg zu Shorinji Kempo begann mit seinem tiefen Interesse an Kampfkünsten, das ihn zunächst zum Aikido führte. Während seiner Zeit in Deutschland widmete er sich intensiv dieser Disziplin, die ihn schließlich nach Japan führte, um sein Wissen zu vertiefen. Dort trainierte er im Dojo von Suganuma-Sensei („Heijuku“) in Fukuoka-Hakata und knüpfte enge Verbindungen zur Aikido-Community.

Durch seine Aufenthalte in Japan kam er auch in Kontakt mit anderen Kampfkünsten. Auf Empfehlung von PepuSensei besuchte er das Chikushinoshi Dojo, wo er Kenji Satoh-Sensei kennenlernte, der Shorinji Kempo lehrte. Fasziniert von der Philosophie und Technikvielfalt des Shorinji Kempo, wie sie von dessen Begründer Doshin So vermittelt wurden, erkannte er viele Parallelen zu seinen eigenen Überzeugungen.

Diese Begegnung weckte sein Interesse, Shorinji Kempo intensiv zu erlernen, auch wenn dadurch das Aikido-Training zunächst in den Hintergrund rückte. Trotz dieser neuen Leidenschaft blieb die Freundschaft zu Suganuma-Sensei bestehen, und er nutzte seine regelmäßigen Japanbesuche, um auch dort weiterhin in Kontakt zu bleiben.

1978 legte er seine Prüfung zum Shodan im Shorinji Kempo ab. Im Anschluss reiste er mit Satoh-Sensei nach Tadotsu auf Shikoku, wo sich das Hauptquartier des Shorinji Kempo (Kongozen Sohonzan) befindet, und traf dort Doshin So persönlich. In Gesprächen mit dem Begründer erhielt er die Genehmigung, Shorinji Kempo in Deutschland zu lehren und zu verbreiten.

1979 kehrte er nach mehrjährigem Aufenthalt in Japan nach Deutschland zurück und gründete das erste Shorinji-Kempo-Dojo unter dem Namen „Sugakusa“ – eine Hommage an die Namen seiner Lehrer. So begann er mit großem Engagement, Shorinji Kempo auch hierzulande bekannt zu machen.

Ein Netzwerk aus Stärke

Der Deutsche Shorinji Kempo Verband (DSKV) besteht deutschlandweit aus 9 Dojos mit insgesamt etwa 300 Kenshi. Jüngstes Mitglied ist das Dojo in München. . Seitdem gab es in Deutschland mehrere Dojo- Ausgründungen durch die Schüler von Walter Wunderle. 2001 wurden die verschiedenen Dojos zum Deutschen Shorinji Kempo Verband (DSKV) zusammengefasst. Zuletzt wurde im Jahr 2014 das Dojo “München” unter Sensei Wunderle gegründet und offiziell in den DSKV aufgenommen. Außerdem gibt es mittlerweile auch einen Österreichischen Ausläufer des Shorinji Kempo der durch den Leiter des Sugakusa Dojos in Augsburg und 4. Dan Träger Serge Salem betreut wird.