Training & Prüfungen

Ein Shorniji Kempo Sensei zeigt eine Technik vor einer Gruppe von Kenshis, die in einem großen Turnhallenraum auf einer Matte stehen, während im Vordergrund ein Tambour steht.

Shorinji Kempo ist weit mehr als nur das Erlernen von Techniken. Diese Kampfkunst vereint Philosophie, Achtsamkeit und Respekt — gegenüber sich selbst, dem Sensei, den Mitkenshis und dem Training. Dieser Respekt zeigt sich besonders in scheinbar einfachen Handlungen wie dem bewussten Abstellen der Schuhe vor dem Dojo, dem achtsamen Zuhören und Antworten sowie der rituellen Reinigung des Dojos. Auch der Umgang mit Anfängern und weniger erfahrenen Kenshi prägt die Trainingskultur: Erfahrene Kenshi unterstützen bewusst andere, selbst wenn sie dafür die eigene Trainingsintensität zurückstellen.

Vier Grundsätze im Training

Kyakka Shoku

Vor dem Betreten des Dojos werden die Schuhe ordentlich abgestellt — ein scheinbar kleines Ritual, das die Aufmerksamkeit auf sich selbst lenkt. Diese Geste symbolisiert die Bereitschaft zur Selbstreflexion und erinnert daran, dass Training immer mit der inneren Haltung beginnt.

Samu

Vor und nach dem Training reinigen alle Kenshi gemeinsam das Dojo. Diese Praxis fördert Gemeinschaftssinn und Gleichheit — unabhängig von Graduierung oder Erfahrung. Samu ermutigt dazu, stets mit einem Anfängerherz zu üben.

Gassho Rei

Begegnungen im Training beginnen und enden mit einem Gruß. Gassho Rei steht für Respekt, Offenheit und gegenseitige Wertschätzung. Dieser Gruß verbessert nicht nur die Haltung, sondern öffnet auch den Geist für das gemeinsame Lernen.

Fukuso

Ein sauberer und gepflegter Dogi sowie ordentlich gebundene Haare sind Ausdruck von Respekt und Achtsamkeit. Auch die Sprache und der Umgang mit anderen sollten stets höflich und respektvoll sein.

Trainingsablauf

Eine typische Trainingseinheit gliedert sich in mehrere Bestandteile:

  1. Samu – Reinigung des Dojos

  2. Taiso – Aufwärmung und Dehnübungen zur Verletzungsprophylaxe

  3. Kihon – Üben grundlegender Techniken

  4. Hokei – Techniktraining in Partnerarbeit, angepasst an die Graduierung

Darüber hinaus werden regelmäßig weitere Inhalte vermittelt:

  • Chinkon Gyo – Meditation

  • Howa – Philosophie- und Methodikunterricht

  • Seiho – Massage- und Heiltechniken

Diese Elemente wechseln sich im Training ab und ergänzen die technische Ausbildung. Auch Randori (freier Kampf) und Embu (einstudierte Abfolgen) sind fester Bestandteil des Lehrplans.

Respekt & Verantwortung

Im Shorinji Kempo trainieren wir miteinander, nicht gegeneinander. Konzentration, Respekt und Achtsamkeit bilden die Grundlage für ein erfolgreiches Training. Übertriebener Ehrgeiz oder Konkurrenzdenken haben keinen Platz.

Regeln zur Verletzungsprävention:

  • Schmuck und Accessoires ablegen oder abkleben

  • Kurze Fingernägel, zusammengebundene Haare, keine Socken

  • Techniken stets kontrolliert ausführen und rechtzeitig stoppen können

  • Techniken nur soweit ausführen, wie es der Trainingspartner erlaubt

Prüfungen & Graduierungen

Anfänger beginnen als Minarai mit einem weißen Gürtel. Danach folgen die Kyu-Grade:

  • 6., 5. und 4. Kyu (grüner Gürtel)

  • 3., 2. und 1. Kyu (brauner Gürtel)

Anschließend gibt es die Dan-Grade (1. bis 10. Dan, schwarzer Gürtel). Jede Stufe erfordert eine Prüfung, in der technisches Wissen sowie die Shorinji-Kempo-Philosophie abgefragt werden.

Prüfungen können ausschließlich über die WSKO und unseren Verein abgelegt werden.